Seit ihrer Gründung im Jahr 1958 wird die katholische Kirchengemeinde St. Albertus Magnus durch den Dominikanerorden betreut. Sie ist zu Hause in den Räumen des Dominikanerklosters, das am nordöstlichen Rand des Innenstadtbereichs mitten im Universitätsviertel liegt.
Das Territorium der Gemeinde umfasst drei erkennbare Bereiche:
- im Hochschulgebiet wohnen viele Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiter der Technischen Universität mit ihren Instituten und Einrichtungen;
- das Siegfriedviertel liegt südlich vom VW-Werk und ist geprägt u.a. von vielen Menschen, die dort arbeiten;
- das östliche Ringgebiet ist ein bevorzugtes Wohngebiet mit einer sanierten Altbausubstanz.
Durch die enge Verbindung mit dem Dominikanerkloster hat die Pfarrei eine gewisse Sonderrolle. Sie ist keine klassische Territorialgemeinde, sondern Menschen über die Pfarrgrenzen hinaus haben hier eine religiös-spirituelle Beheimatung gefunden.
Kloster und Pfarrei bilden eine Einheit. So ist St. Albertus Magnus die erste Gemeinde in der Diözese Hildesheim, deren Leitung seit 1985 einem Seelsorgeteam, d.h. mehreren Priestern gleichzeitig übertragen wurde. Das Konzept der konventualen Seelsorge ermöglicht es, dass sich mehrere Patres die Arbeit in der Gemeinde teilen und darüber hinaus weitere Aufgaben wahrnehmen. Die Feier der Gottesdienste, Verkündigung und Predigt, Sakramentenspendung und Seelsorge wird vom gesamten Konvent verantwortet.
Das Besondere der Gemeinde St. Albertus Magnus ist die dominikanische Prägung. Bedeutsame Ziele des Ordens haben auch das Gemeindeleben geformt:
- Die „dominikanische Predigt“ führt viele Menschen aus Stadt und Umgebung zum Gottesdienst nach St. Albertus Magnus.
- Die „Option für die Jugend“ ist lebendig durch viele Kinder- und Jugendgruppen: Krabbelgruppen, Kinderschola, Pfadfinder (DPSG), Messdienergruppen. Besondere Akzente werden gesetzt durch die regelmäßigen Familiengottesdienste und in der Sakramentenkatechese zur Vorbereitung der Kinder auf die Erstkommunion und der Jugendlichen auf die Firmung. Im gemeindeeigenen Kindergarten gibt es 3 Gruppen mit jeweils 25 Kindern und ihren Erzieherinnen.
- Der „Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden“ findet seinen Ausdruck in dem politischen Engagement der Pax Christi Gruppe und in der Partnerschaftsarbeit mit El Salvador, in dem regelmäßigen Verkauf von Produkten aus dem fairen Handel und der Unterstützung von „Braunschweig-Kaffee“, der als fairer Bio-Kaffee aus Mittelamerika angeboten wird.
- Das „Engagement an den Grenzen“ wird konkret durch die Öffnung und Begegnung mit den Menschen, die gesellschaftlich und kirchlich am Rande stehen. So gibt es gute Kontakte zur Flüchtlingshilfe „Refugium“ und zur Aids-Hilfe.
St. Albertus Magnus hat drei Partnergemeinden, zu denen es sehr unterschiedliche Beziehungen gibt.
Mit der evangelischen St. Pauli-Matthäus Gemeinde gibt es einen regen nachbarschaftlichen Kontakt. Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand beider Gemeinden treffen sich zweimal im Jahr. Austausch der Gemeindezeitungen, gemeinsame Gottesdienste und Predigertausch sind eine Selbstverständlichkeit geworden. Jedes Jahr findet eine gemeinsame ökumenische Wallfahrt statt.
Die Partnerschaft mit der St. Josefs-Gemeinde in Magdeburg-Olvenstedt entstand bereits vor der Wende und wird heute vor allem durch die Kolpingsfamilien gepflegt.
Die Partnerschaft mit der Gemeinde vom 22. April in El Salvador wird durch einen Kreis von Frauen und Männern getragen, die auf unterschiedlichen Ebenen aktiv sind: regelmäßige Treffen, Austausch und Weitergabe von Informationen, gegenseitige Besuche, Verkauf von Kunsthandwerk, finanzielle Unterstützung von Projekten und Organisation von „El Salvador-Tagen“.
Der Gemeindealltag in St. Albertus Magnus ist durch die Aktivitäten zahlreicher Gruppen geprägt. Einen besonderen Wert wird darauf gelegt, dass die vielen Gruppen ein selbstständiges Leben führen. Vieles ist möglich, weil es viele ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gibt, die ihre Gaben und Talente in Eigenverantwortung und sozialer Kompetenz einbringen. Dominikanerkloster und Pfarrei stellen die „Räume“ zur Verfügung, in denen christlicher Glaube aktuell gelebt werden kann.